Ich glaube nicht, dass ich aussah wie jemand, der seinen verstorbenen Vater inhaliert, als ich in Goroka ankam. Ansonsten würde mich der herzliche Empfang, der mir zu Teil wurde verwundern.
Ich muss gestehen ich war schon relativ „jetlagt“, nachdem ich 48 Stunden in Flugzeugen und auf Flughäfen zu gebracht hatte. Aber wenn mich nun jemand fragen sollte ob ich schon einmal in Asien gewessen sei, kann ich die Frage bejahen.
Als „first contact“ wird hier in Papua-Neuguinea, der erste Kontakt der Bevölkerung mit Weißen und ihrer Kultur bezeichnet. In manchen abgelegenen Teilen des Landes fand diese erste Berührung erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts statt. Mein erster Kontakt mit diesem Land war Anfang letzter Woche. Entsprechend
eindrucksvoll waren alle bisherigen Ereignisse.
Am Flughafen von Port Moresby wurde ich mit etwas bekannt gemacht was sie hier PNG-Time nennen. Das heißt der Flug war für 9.30 angelegt und ging um halb elf. Ich empfand das aber nicht als dramatisch, denn so bot sich die Gelegenheit noch etwas Zeit mit Janneke und Niels zu verbringen und für erste Gespräche mit Nuginis. Wahrscheinlich kann ich euch bald weitere Geschichten von der Eigenwilligkeit der melanesischen Uhr erzählen.
Am Flughafen von Goroka wurde ich dann von Cynthia Lies erwartet. Sie wohnt mit ihrem Mann Rodolf, wie ich auf dem Gelände des Melanesischen Institutes (MI) die beiden sind hier Ansprchpartner für mich und kümmern sich sehr fürsorglich um mich.
Goroka ist meiner Meinung nach eine sehr lebendige Stadt. In der ganzen Stadt sind Menschen. Als Herz der Stadt würde ich den Markt bezeichnen. Die Menschen der Umgebung bieten hier die Erzeugnisse ihrer Gärten feil.
Die Vielfalt des Angebots kann man sich nicht ausmalen. Es gibt jede Frucht und jedes Gemüse, das man in deutschen Supermärkten bekommt. Der Unterschied ist aber, dass die Tomate im deutschen Läden schon tausende Kilometer zurück gelegt hat. Hier wahrscheinlich höchstens einige Dutzend. Und so war es mir heute ein Genuss die frischen Produkte in meiner ersten eigenen Küche zu verarbeiten.
Neben dem „first contact“ gab es nämlich auch das „first contract“. Nämlich den Mietvertrag. Ich wohne in einem sehr charmanten blauen Holzhaus mit fließendem Wasser, fließendem Strom und fließendem Gas. Es gibt natürlich auch Dinge in diesem Haus die anders sind, als zu hause. Es gibt zum Beispiel eine elektrische Brotbackmaschine und einen Yogurt Maker und einen australischen Freiwilligen.
Er heißt Tom und versucht den Kricketsport in Papua-Neuguinea populär zu machen. Vielleicht lerne auch ich bald den Reiz des Schlagspiels zu schätzen.
Ich hatte auch schon den ersten Kontakt mit meinen Arbeitskollegen. Dass ich im Publications Office arbeiten werde weiß ich mittlerweile. Ich habe auch schon drei Tage dort gearbeitet und besitze sogar ein eigenes Büro. Anders als mein Arbeitsplatz sind meine genauen Aufgaben mir noch nicht bekannt. Aber ich denke, dass auch die sich in der nächsten Zeit etwas herauskristallisieren werden. Meine Kollegen sind auf jeden Fall sehr sympathisch. Und ich freue mich schon auf die Arbeit mit ihnen.
Heute bin ich im lutherischen Gottesdienst gewesen. Nächste Woche soll ich mich dort der ganzen Gemeinde präsentieren.
Wie oft ich mich auf Pidgin versprochen habe und ob ich bald Vorsitzender der FFKSD werde, erfahrt ihr aus erster Hand hier.
PS: FFKSD ist nicht die Freiwillige Feuerwehr eines Ortes mit der Abkürzung KSD. Sondern die Freunde und Förderer des Kricket Sports in Deutschland.