Ich
komme gerade aus dem Gottesdienst zurück. Eine schöne Sache.
Der Gottesdienst ging zwei Stunden.
Manch einer mag denken, dass das ja
eine wirklich lange Zeit sei und ich muss gestehen, dass ich das in
Deutschland nicht anders bewerten würde. Aber die Gottesdienste in
der St.Paul Kirche sind für mich nicht bloß Religionsunterricht,
sondern auch Sprach- und Kulturunterricht. Nach dem Gottesdienst wird
noch zusammengestanden und erzählt. Ich wurde so mit einigen
örtlichen Menschen bekannt und sie mit mir, denn wie angekündigt
musste ich mich vor versammelter Gemeinde vorstellen. Ich muss
gestehen ich war noch kein ganz selbstbewusster Pidginredner und war
entsprechend aufgeregt. Aber ich glaube ich habe meine Sache ganz
anständig gemacht. Zumindestens wurde ich anschließend von
so vielen Menschen herzlich willkommen geheißen wie ich es sonst nur von Eisverkäufern
an heißen Tagen kenne.
Apropos Eis: habe ich schon von dem
Essen erzählt? :) Ich esse sehr gut.
Am letzten Samstag habe ich zusammen
mit meinem Arbeitskollegen Stanley SacSac zubereitet. SacSac ist eine
Art Mehl, das mit Ei vermengt wird. Diese Mixtur haben wir dann in
selbstextrahierter Kokosmilch gekocht oder in einer Pfanne gebraten.
Dazu gab es in Kokosmilch gekochte Bananen und frisches Gemüse.
Zum Kricket spielen bin ich leider noch
nicht gekommen. Aber ich habe das erste Rugbyspiel meines Lebens
verfolgt. Rugby ist in PNG Nationalsport und das örtliche Team so
etwas wie der FC Bayern. Vor den Play-Offs stehen die Goroka Lahanies
(Paradiesvögel) auf dem ersten Platz der nationalen Rugbyliga.
Ich glaube nachdem Motto „support
your local team“ werde ich im kommenden Jahr wohl zum Erfolgsfan.
Wie ich feststellen musste erregt Rugby
in Deutschland nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient. Das Spiel
war sicher nicht von höchster Weltklasse, aber es war von Einsatz
geprägt und wenn man eine gewisse Zeit darauf wartet ist es schon
richtig klasse wenn einem Spieler ein längerer Lauf gelingt.
Auch die Stimmung war gut. Besonders
als zur zweiten Hälfte die Tore geöffnet wurden.
In der kommenden Zeit werde ich
vielleicht zum Bergsteiger. Neben Rudolf und Cynthia habe ich in
Goroka nämlich noch zwei weitere Ansprechpartner. Thomas und Verena
sind hier Pastoren. Ihr Sohn Nikolai ist zu Gast und es ist geplant
den Mount Wilhelm zu besteigen. Dieser ist mit über 4000 Metern die
Spitze PNGs.
Außerdem steht die GorokaShow an! Das
ist als wäre in Hamburg an einem Wochenende FC.St.Pauli, HSV,
Freezers, Handball, Hafengeburtstag, Repperbahnfestival, Dom,
Radrennen, Derby, Marathon und Kurzfilmfestival.
Also der wichtigste Tag des Jahres.
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