Jetzt bin ich schon über einen Monat
hier und laufe immer noch durch die Gegend wie ein Kind, das zum
ersten Mal auf einem Rummelplatz ist.
Immer noch bekomme ich vor staunen die
Augen nicht zu und möchte jede Attraktion ausprobieren. Und es gibt
wirklich wahnsinnig viele.
In meinem vorherigen Schreiben hatte
ich angekündigt, dass ich eventuell zum Gipfelstürmer avancieren
würde. Diese Ambition musste ich vorerst begraben.
Seit der letzten Woche nehme ich
nämlich an einem vom MI ausgerichteten PNG-Orientierungskurs teil.
Hier wird die melanesiche Kultur von fachlich geschulten Referenten
vorgestellt, wir unterhalten uns über sie und folgen
Filmvorführungen.
Mit dem Wissen, das ich mir in den
letzten Tagen angeeignet habe, werde ich vielleicht doch noch
Ethnologe. Obwohl ich in der letzten Woche die Zulassung für das
Stadtplanungsstudium in Hamburg bekommen habe und somit nächstes
Jahr bevorzugt behandelt werde.
Karriere: Check
Den Kurs besuche ich mit einer Gruppe
österreichischer Freiwilliger. Trotz der Sprachbarriere kommen wir
gut mit einander aus. Ein Glück, dass ich interkulturell geschult
bin.
Eine kulturelle Schule war auch die
GorokaShow.
Im Grunde ist sie vergleichbar mit dem
deutschen Bundesvisionsongcontest. Gesang- und Tanzgruppen aus allen
Provinzen des Landes stellen etwas vor, es gibt viel nackte Haut und
am Ende wird ein Gruppe zur besten gekürt.
Genauer beobachtet ist die GorokaShow
meiner Meinung aber wesentlich wertvoller, denn die vielen
verschieden Kulturen und Traditionen
Papua-Neuguineas sind von dem Streben nach einem westlichen
Lebensstil, der durch Medien transportiert wird, bedroht. So glaube
ich, dass es wichtig ist, dass diese Traditionen geehrt werden und
auch von jungen Leuten geübt werden.
Neben den Tanzgruppen gab es auch
einige Verkaufsstände. Es wurden die typischen lokalen Produkte und
Handwerkskunst angeboten.
Aber ich fand auch einen kleinen
Apfelbaum. Man wünscht sich ja immer, dass etwas von seinem
Freiwilligendienst von Dauer ist und Früchte trägt.
In meinen letzten Berichten hatte ich
immer wieder über das leckere Essen berichtet. Jetzt bin ich
Mitglied im FitnessClub von Goroka.
In der kommenden Woche werde ich
Janneke und Niels wiedertreffen, sie kommen für ein NMZ Treffen nach
Goroka und ich freue mich schon ihnen mein neues Zuhause zu zeigen.
Danach fahren wir gemeinsam an die
Küste wo in Madang ein Treffen aller in PNG eingesetzten deutschen
evangelisch-lutherischen Missionaren und Freiwilligen stattfinden
wird.
Hast du denn den Apfelbaum gekauft und gepflanzt?
AntwortenLöschenLiebste Grüße aus dem sonnigen Hamburg!
Die Base Nele <3